Wir trauern um Geschäftsinhaber und Nationalrat Heinrich Estermann-Hüsler. Er ist am 22. März 2003 ganz unerwartet an einem Herzversagen aus dem Leben gerissen worden. Im Sinne von Heinrich Estermann wird das Geschäft weitergeführt. Wir möchten Sie weiterhin kompetent beraten und sichern Ihnen eine einwandfreie und promte Arbeit zu.

Das Jahr 2003 war ein schmerzliches Jahr – wir mussten von unserem allerliebsten Heiri und herzensguten Papi Abschied nehmen. Noch immer können wir es nicht glauben, dass es wirklich wahr ist, Heiri ist nicht mehr unter uns. Was uns bleibt, sind wunderschöne Erinnerungen an ihn und mit ihm. Es tat uns gut, in dieser Zeit Menschen um uns zu wissen, die mithalfen, zur Hoffnung und zur Zuversicht zurück zu finden – dafür danken wir innigst.

Heimaterde erhielt Heiri im Tannenfels Nottwil bei seinen Eltern Sophie und Heinrich Estermann-Vogel, wo er am 3. Oktober 1948 als Ältester mit vier Brüdern und sechs Schwestern aufwuchs.

Sein bildendes und schulisches Rüstzeug erlangte er an der Primar- und Sekundarschule in Nottwil. Sein beruflicher Werdegang führte ihn zuerst an die Landwirtschaftliche Schule in Sursee.

Die Grösse des Hofes und das junge Alter des Vaters haben es nicht ermöglicht, dass Heiri seinen Wunsch, den erlernten Beruf „Bauer“ auszuüben, verwirklichen konnte. So machte Heiri anschliessend eine Maurerlehre, besuchte danach die Polierschule und schliesslich die Schweizerische Bauschule in Aarau, welche er erfolgreich abschloss. Nebst allem stellte er auch im Militär seinen Mann, wo er stolz als Bat Adjudant wirkte.

1977 heiratete Heiri die Frau seines Leben’s, Pia Hüsler, welche immer an seiner Seite stand und ihn in allen seinen Taten unterstützte.
Mit der Geburt von Judith, Helen und Nadja fing die Familie an zu wachsen. Heiri war stolz, als 1986 Heinz, der Stammhalter und ein Jahr später, Yvonne geboren wurden und so das Familienglück vervollständigten.

Papi hatte so schöne Hände, kräftige Hände, die uns schon als kleine Kinder viel Kraft und Wärme gaben. Hände, die schwere Sachen anpackten, die aber auch zärtlich und lieb waren. Sie waren gross, sie gaben uns Geborgenheit und so viel Liebe. Sie waren selten verletzt oder rauh, obwohl Papi viel draussen arbeitete. Sie waren fein und zärtlich, wie seine innere Ruhe und Liebe.“

Seine Familie war für Heiri das Wichtigste. Er verstand es, seine geliebten Kinder zu fördern, bei Leid zu trösten und sie zu guten Leistungen zu motivieren. Oft hat er Termine verschoben, nur um seine Töchter an einem Handballmatch zu unterstützen, egal ob der Match in St. Gallen oder in Nottwil stattfand. Heiri nahm sich Zeit für die Anliegen der Familie – er war der sichere Wert.

Im Jahr 1977, als Heiri in Schenkon Wohnsitz nahm, gründete er sein eigenes Baugeschäft.
Trotz seinem beruflich grossen Engagement, war es Heiri nicht egal, was im öffentlichen und politischen Leben geschah. So hielt er den Gemeinschaftssinn hoch, in dem er versuchte, Menschen zusammenzuführen, zu integrieren und mit ihnen gemeinsame Wege zu gehen. Kein Verein war ihm zu gering, um nicht entweder als Aktivmitglied darin zu wirken, wie zum Beispiel im Musikverein und Schützenverein oder mindestens deren Anlässe zu besuchen. Um Heiri zu treffen, brauchte man kein Telefonbuch. Man traf Heiri überall, ohne aufdringliche Präsenz zu markieren, dafür mit offenen Ohren für Anliegen, Gespräche und einem weiten Herz für fröhliche Gesellschaftsmomente. Heiri war einer, der das, was er sagte, auch beispielhaft vorlebte. Seine Ehrlichkeit, Geradlinigkeit, Sachlichkeit, seine starke Persönlichkeit aber auch seine Einfachheit und seine Gabe zuhören zu können, haben Heiri weit über die Gemeinde- und Parteigrenzen hinaus beliebt gemacht. Er verstand die Sprache des Volkes und das Volk verstand ihn.

So erstaunte es nicht, dass er 1983 mit dem bestem Resultat des Amtes Sursee als CVP-Vertreter in den Grossen Rat des Kantons Luzern gewählt wurde, welchem er drei Legislaturperioden treu blieb. Volksverbunden wie Heiri war, wurde er 1999 auf Anhieb in den Nationalrat gewählt, wo er sich schnell integrierte und wohl fühlte. Vielen Leuten hat er den Staat ein wenig näher gebracht, in dem er ihnen den Besuch ins Bundeshaus ermöglichte.
Bei seiner Tätigkeit in der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen, in der Kommission für öffentliche Bauten und in der Geschäftsprüfungskommission spürte man den Vertreter der Klein- und mittleren Unternehmen. So war Heiri seit einem Jahr der KMU-Ombudsmann der schweizerischen CVP, ein Amt, das ihm auf den Leib zugeschnitten war. In dieser Tätigkeit erfüllte er die Vermittlerfunktion zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Für ihn kam das Unternehmen einer Familie gleich, in der die Partner in guten wie in schlechten Zeiten zusammenspannen sollten. Dieses Denken lebte er auch im eigenen Unternehmen als kollegialer Chef mit sozialer Verantwortung vor.

Trotz dem politischen Wirken war er der „einfache“ und „ehrliche“ Heiri geblieben.
In seiner Gesellschaft – sei es am Familientisch, bei der Arbeit, als Politiker, in den Vereinen, an Veranstaltungen, Festen oder auf der Strasse – fühlte man sich wohl. Die innere Ruhe und Zufriedenheit, die Gelassenheit und Lebensfreude, die Heiri stets ausstrahlte, waren geradezu ansteckend. Heiri hat uns durch seine gelebten Vorbildsfunktionen prägende menschliche Elemente mit christlichen Werten hinterlassen.

Dank seinen grossen Fachkenntnissen und seinen seriösen Geschäftspraktiken durfte er mit seinen 25 Mitarbeitern viele Bauwerke erstellen – von landwirtschaftlichen Bauten, über Wohnhäuser, zu Schulhäusern bis hin zu Kirchen – Heiri war Baumeister mit Leib und Seele.

Seine letzten Stunden verbrachte Heiri am Freitagabend in Schenkon an der Première des Films „El Camino – auf dem Jakobsweg durch Nordspanien“. Niemand ahnte, dass es das letzte Mal war, dass Heiri vor dem Heimgehen mit kräftigem Händedruck seinen Freunden, seinen Bekannten, seiner Gemeinde für immer «Adieu“ sagte.
In der Nacht auf den Samstag, 22. März 2003 hat sein Herz plötzlich aufgehört zu schlagen.

Liebe Papi – du hesch eus so vöu bedütet – mer vermessid dech eso sehr ond nüd cha üs dech ersetze. Mer probierid, dini Liebi, Offeheit, Fröhlichkeit, Ehrlichkeit, wo du eus vorgläbt hesch, wiiterzläbe – höuf eus debi! Danke för die wonderschöni Zyt, wo mer met der hend dörfe Verbringe!

Dini Pia, Judith, Helen, Nadja, Heinz und Yvonne